Bis wir von dem bernsteinfarbenen süßen Gold naschen können, müssen die Honigbienen ziemlich fleißig sein. Was Bienen zur Honigproduktion brauchen und wie genau sie daraus die flüssige Leckerei produzieren, schauen wir uns genauer an.
Honigbienen
Honigbienen tragen ihren Namen nicht ohne Grund, denn im Gegensatz zu ihren wilden Verwandten produzieren sie den flüssigen Sonntagsbrötchen-Aufstrich. Doch wie entsteht Bienenhonig? Auf ihrem täglichen Rundflug steuern Bienen Blütepflanzen an und saugen mit ihrem Rüssel unter anderem Nektar oder auch Honigtau aus der Blüte heraus. Diesen lagert die Biene im Honigmagen oder auch der sogenannten Honigblase ein, bis sie wieder zurück im Bienenstock ist. Dort übergibt sie den Blaseninhalt einer Stockbiene, welche ihn wiederum weitergibt. Bei jedem Transport wird die Masse eingesaugt und anschließend wieder abgegeben. Während dieses Vorgangs reichert sich der Nektar oder Honigtau mit Enzymen, Eiweißen, Säuren und anderen Stoffen der Bienen an. Da der Wassergehalt in diesem Zustand noch zu hoch ist und zu einer Gärung der Masse führen würde, muss die Biene diesen Vorgang so oft wiederholen bis der Nektartropfen verdickt und zäh ist. Stimmt der Wassergehalt, verteilt die Honigbiene den Nektar in leeren Wabenzellen. Hierbei lässt sie immer etwas Spielraum und füllt die Wabe nie komplett. Das steigert die Verdunstung, die die Biene durch Flügelschläge noch zusätzlich beschleunigt. Ab einem Wassergehalt von 20% oder weniger ist der Honig fertig und wird in Lagerzellen transportiert, wo er mit einer luftundurchlässigen Wachsschicht abgedichtet wird.
Von 100 Kilogramm Honig entnimmt der Imker in der Regel 25 Kilogramm. Die restlichen 75 Kilo benötigen die Bienen für sich selbst.
Wildbienen
Auch unter den Wildbienen gibt’s es vereinzelte Artgenossen, welche Honig produzieren. Beispielsweise bei den Hummeln. Anders als bei den Honigbienen, sterben Hummelvölker zum Winter hin meist komplett aus. Lediglich die Jungkönigin überlebt und ernährt sich in den kalten Wintermonaten von den Vorräten ihres Honigmagens. Daher besteht für Hummelvölker kein Anlass für eine große Honigproduktion, weshalb sie nur kleine Honigmengen erzeugen.
Arbeit im Verlauf des Jahres
Die Arbeiten und Handgriffe eines Imkers hängen von der Entwicklung eines Bienenvolkes, vom Wetter sowie vom phänologischen Kalender, also den Blütezeiten bestimmter Zeigepflanzen, ab. Mit steigenden Temperaturen im Frühling beginnen die Bienen wieder mit dem Sammeln von Nektar, mit Bestäubung, Drohnenzucht und Vorratssammlung. Im April ersetzt der Imker unter anderem alte Waben und sorgt für die Erweiterung des Bienenvolks. Im Mai findet die Schwarmkontrolle statt. Je nach Witterung und Region kann von Mai bis August Honig geerntet werden.
Süße Ernte
Für ein Kilo Honig muss ein Bienenvolk drei bis fünf Millionen Blüten anfliegen und legt dabei insgesamt ca. 100 000 Flugkilometer zurück. Von 100 Kilogramm Honig entnimmt der Imker in der Regel 25 Kilogramm. Die restlichen 75 Kilo benötigen die Bienen für sich selbst. Insgesamt schwirren durch Deutschland etwa 40 Milliarden Honigbienen. Das Sammelgebiet eines Volkes ist fast 50 Quadratkilometer groß.
Winterruhe
Von Oktober bis Februar befinden sich die Bienen in der Winterruhe. Dabei rücken sie eng aneinander, bilden diese kugelförmige Gebilde, die man auch Wintertraube nennt, und wärmen sich gegenseitig. Auf diese Weise können Honigbienen selbst strenge Winter überstehen. Während der Ruhephase sollte man die Bienen nicht stören, um Unruhe und damit verbundene unnötige Bewegungen zu vermeiden.